Anschluß von Buchstaben-Optotypen an den Landolt-Ring für verschiedene Bereiche der Sehschärfe

 

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Zusammenfassung

Hintergrund Nach den Regeln der DIN 58220 Teil 2 wurde von uns 1990 (Augenärztl Fortbildg 13, S 105-114) ein Satz von zehn Großbuchstaben (C, D, E, F, K, N, P, U, V, Z) der Schriftart DIN 1451 (Serifenlose Linear-Antiqua, Schriftform B, Mittelschrift) in seiner Erkennbarkeit mit dem Landolt-Ring verglichen. Das Anschlußverfahren wurde damals mit jungen Erwachsenen durchgeführt, deren Sehschärfe für Einzeloptotypen um 2,0 lag. Die Messungen ergaben, dass die Sehschärfe mit den Buchstaben bei gleicher Gesamthöhe (wie der Landolt-Ring) 4,9% höher lag als mit den Landolt-Ringen. Damit war der Buchstabensatz innerhalb des von der Norm geforderten Toleranzbereiches von ±0,05 log Sehschärfeeinheiten dem Landolt-Ring-Sehtest äquivalent. Für Sehtestungen, bei denen nur acht statt zehn verschiedene Buchstaben benötigt werden, wurden der Buchstabensatz C, D, E, K, N, P, U, Z vorgeschlagen.

Material und Methoden Mit diesem Buchstabensatz - wieder mit Einzeloptotypen - wurden die Experimente jetzt mit 48 Probanden wiederholt, von denen 9 eine herabgesetzte Sehschärfe im Bereich von 0,32 bis 0,6 hatten und 20 eine Amblyopie mit einer Sehschärfe im Bereich zwischen 0,02 und 0,2. Von den weiteren 19 normalsichtigen Probanden wurden 10 durch eine Plus-Überkorrektion und 9 durch Vorhalten einer Trübglasscheibe künstlich fehlsichtig gemacht. Diese Probanden hatten dann alle eine Sehschärfe im Bereich um 0,1.

Ergebnisse Die Messungen ergaben, dass die Erkennbarkeit des Buchstabensatzes im Vergleich zum gleichgroßen Landolt-Ring mit abnehmender Sehschärfe immer besser wird.

Schlußfolgerungen Um eine Äquivalenz mit dem Landolt-Ring auch in diesen Sehschärfebereichen zu erhalten, müßten die Buchstaben bei niedrigeren Sehschärfewerten verkleinert werden.

Summary

Background According to the German visual acuity standard DIN 58220 part 2 we compared in 1990 a set of 10 capital letters (C, D, E, F, K, N, P, U, V, Z; type DIN 1451; Serif-less Linear-Antiqua) with the Landolt Ring regarding their legibility. The measurements at that time had been accomplished with young adults whose visual acuity was around 2.0. The results showed that the letters at the same height as the Landolt-Ring are easier to see. The difference of legibility was 4.7%. So the set of letters in comparison to the Landolt Ring was equivalent within the required tolerance of ±0,05 log units of visual acuity as defined in the standard. For visual acuity measurements which need only eight instead of ten different letters, the set C, D, E, K, N, P, U, Z has been suggested.

Materials and methods With this set the experiments were repeated on 48 subjects. Nine of these had a reduced visual acuity from 0.32 to 0.6. Twenty subjects had amblyopia with a visual acuity of 0.02 to 0.2. The last nineteen subjects had a normal visual acuity, but 10 persons hereof had been artificially made ametropic by a plus-overcorrection and 9 by holding a frosted glass disk in front of their eyes. These subjects then had a visual acuity of about 0,1.

Results The results of the measurements showed that in this visual acuity range the letters are easier to see than aLandolt Ring of the same size. The difference in legibility of the letters in comparison to the Landolt Ring was up to 0,3 log units of the viewing angle.

Conclusions To achieve an equivalence with the Landolt Ring even in this visual acuity range, the height of the letters have to be reduced at a higher percentage.